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Besuch
2010
+ Nachtrag
2022
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Besuch in Wilkszyn/Wilxen im Jahre 2010

Der Heimatverein Wilxen-Schreibersdorf hat die regelmäßigen Termine zum Treffen im Ratskeller in Pattensen neu festgelegt auf jährlich den ersten Sonnabend im September. (Nachtrag von 2014: Im Jahre 2013 fand das letzte Treffen statt. Es gibt nun keine Treffen mehr.)

Ab 2010 trifft sich die Gruppe jetzt ohne einen Vorstand. Nach dem plötzlichen Tod des ersten Vorsitzenden Rudolf Bleisch im Herbst 2008 übernahm Marianne Thiemann stellvertretend die Organisation. Der überalterte Vorstand löste sich auf, und mit einem Arbeitsteam werden nun die Treffen zur Erinnerung für die jüngsten ehemaligen Wilxener aufrecht erhalten. Da diese „Jüngsten“ inzwischen Senioren sind, wird sich über diesen Austausch der Erinnerungen an die Kindheit nichts mehr entwickeln können, das an die neu aufgebrochene Freundschaftsbezeugung der heutigen Bewohner von Wilxen / Wilkszyn anknüpfen lässt. Einer Einladung der Bewohner von Wilkszyn zu einem Treffen im August 2010 konnten nur noch wenige der ehemaligen Wilxener folgen.

Die Kirche im Dorf
Die Kirche im Dorf (Foto: I. Thiemann)

Eine Begegnung nach 65 Jahren in Wilkszyn / Wilxen
am 15. August 2010

Vom Pfarrer der Gemeinde Wilkszyn, dem Dekan Zbigniew Bortnik, und seinen Gemeindemitgliedern wurden die ehemaligen Wilxener zu einem Treffen in Wilkszyn / Wilxen einge­laden. Zu dieser Einladung kam es durch Kontakte über das Internet. Über E-Mails hin und her zwischen Marianne und Günter Thiemann einerseits und jungen Wilkszyner Germanistik-studentinnen andererseits wurde dieses Vorhaben organisiert. Obwohl noch eine große Gruppe Ehemaliger schriftlich in Deutschland angesprochen werden konnte, reichte die kleine Zahl der Interessierten nicht für eine Anreise mit dem Bus.
Aus verschiedenen Gegenden Deutschlands traf sich dann aber eine kleine Gruppe von ca. 12 Personen am 15. August vor der Kirche von Wilkszyn. Manche sahen sich nach 65 Jahren dort wieder, wo sie in der Kindheit durch Flucht und Vertreibung getrennt wurden. Mit einem festlichen Gottesdienst und persönlicher Ansprache des Pfarrers in der vertrauten, wunderschön nach historischem Vorbild renovierten Kirche wurde ein einmalig schöner Festtag im Kreise der jetzigen Einwohner eingeleitet. Eine große, verzierte Kerze mit der Aufschrift „Wilxen 1945 / Wilkszyn 2010“ war von den Gästen dem Pfarrer überreicht worden als Symbol des Brückenschlags.

Dekan Bortnik, links die Symbol-Kerze
Dekan Bortnik, links die Symbol-Kerze (Foto: K. Kałuża)

Nach einem reichhaltigen Mittagessen im neuerbauten Gasthaus, spendiert von der Samtgemeinde Miękinia (Nimkau), war Gelegenheit für persönliche Begegnungen und Besichtigungen.

Gruppenfoto nach dem Essen
Gruppenfoto nach dem Essen (Foto: K. Kałuża)

Die Herzlichkeit des Pfarrers und der Gastgeber übertrug sich auf alle Teilnehmer. Als man sich am Nachmittag zum gemütlichen Austausch mit den Einwohnern im Gemeinschaftshaus, der Świetlica bzw. Biblioteka, traf, war die Stimmung bereits sehr vertraut. Verständigt hat man sich in drei Sprachen oder mit Hilfe von Dolmetschern.

Jung und Alt versammelt sich am Nachmittag
Jung und Alt versammelt sich am Nachmittag (Foto: W. Feldhausen)

In der Bibliothek konnten alle auch noch die Fotoausstellung „Wilkszyn gestern“ betrachten, eine Sonderausstellung mit vielen Fotos vom Leben in Wilkszyn ab 1946, zusammengestellt von der Bibliothekarin Wanda Kruszelnicka. Seit dem Frühjahr 2009 verfügt die Bibliothek auch über die Chronik von Wilxen „Was wir noch gefunden haben“. Außerdem liegen die Heimatbücher vom Neumarkter Verein vor.
Mit der herzlichen Einladung der Einwohner von Wilkszyn an alle ehemaligen Wilxener zum jederzeit willkommenen Besuch klang ein unvergesslicher Tag in freundschaftlicher Atmosphäre für alle Teilnehmer aus.

Fotodokumentation aus der Nachkriegszeit von Wilkszyn
Fotodokumentation aus der Nachkriegszeit von Wilkszyn (Foto: K. Kałuża)

Aufmerksame Zuhörer
Aufmerksame Zuhörer (Foto: W. Feldhausen)

Marianne Thiemann, im Januar 2011


Nachtrag von 2022:

Diese Begegnung hatte Folgen: Die Einladung wurde angenommen, es gab weitere freundschaftliche und sehr anregende Begegnungen. Eine motivationsreiche Phase entwickelte sich sowohl bei den gastgebenden Einwohnern von Wilkszyn als auch bei der nur noch kleinen Gruppe der Wilxener Ehemaligen.

Die Spurensuche ging weiter, jetzt in Wrocław/Breslau - mit Erfolg von polnischer Seite. Neue Puzzleteile machten das Wilxener Geschichtsbild deutlicher. Alles Wiedergefundene wurde dokumentiert, bleibt gesammelt erhalten, nun auch für die Zeit nach 1945.

Das ehemals kleine Dorf Wilxen vor den Toren Breslaus, einst Naherholungsgebiet der Breslauer, hat sich zu einem modernen Wohngebiet entwickelt. Junge Familien bauen ein lebendiges Gemeindeleben auf. Eine neue Generation wächst heran mit den Fundstücken der Geschichte ab 1320.

Im Internet gibt es eine eigene Website von Wilkszyn (www.wilkszyn.info) und einen Blog mit guten Informationen (Übersetzung mit Google).

Auch eine Anlaufstelle für interessierte Nachkommen der ehemaligen Wilxener gibt es in Wilkszyn (mit deutscher Chronik und sehr vielen Fotos, Kommunikation auf polnisch oder englisch):

Adam Pawlikowski
ul. Wspólna 13 / Wilkszyn
55 - 330 Miękinia

E-mail: adampawlikowski05@gmail.com